Übrigens:
Ich finde die Rechtschreibprüfung in „Word“ meinem Schreibprogramm sehr praktisch. Wenn ich etwas falsch schreibe, dann wird es sofort rot unterkringelt. Gut, ist ein bisschen wie damals in der Schule, fehlt nur noch der rote Strich am Rand. Aber egal. So stimmt in meinen Texten zumindest die Rechtschreibung.
Neuerdings hat das Programm übrigens eine neue Funktion: Ich schreibe „übrigens“ und unter dem Wort erscheinen kleine blaue Pünktchen.
„Was soll das?“ frage ich mich und klicke drauf. Da lese ich dann zu meiner Überraschung:
„Prägnanz. Versuchen Sie Füllwörter zu vermeiden.“
Stimmt. Auch das hat man mir in der Schule beigebracht: „Vermeide Füllwörter! Sie sind von Übel und schlecht für die Lesbarkeit!“
Übrigens, vielleicht, wirklich, letztendlich… alles Füllwörter, es gibt fast zweihundert davon.
Die soll ich vermeiden.
Dann sind meine Texte perfekt – gestutzt wie ein englischer Rasen.
Aber das will ich nicht.
Ich will das Bunte, Vielfältige, Unperfekte, die ganze Pracht und Vielfalt, die Gottes große Schöpfung mir schenkt, auch in der Sprache.
Wir müssen aufpassen, dass die schöne digitale Welt unser Leben nicht perfekt, grau und nur noch nützlich werden lässt.
Übrigens ist übrigens gerade mein Lieblingswort – und wenn es noch so oft blau unterkringelt wird…