Monat: Dezember 2017

Advent! Leg los!

„Advent“ heißt „Ankunft.“
Wo wollen wir ankommen?
Worauf warten wir eigentlich?
Erst mal auf einen schönen Heiligabend: Behaglichkeit, gutes Essen, Lichterglanz.
Klar, bis dahin ist noch viel zu tun – geschenkt, wir schaffen das, haben wir ja jedes Jahr. Aber so richtig Weihnachten ist, wenn die Kerzen brennen. Der magische Moment. Erleuchtet, perfekt, am besten für immer.
Das ist das Geheimnis: Wir warten auf den magischen Moment. Dafür arbeiten wir. Dafür lohnt die ganze Schinderei, der Stress, der Wahnsinn.
Wir warten auf den Kuss des Lebens, die große, ewige Liebe, die mich nie, niemals enttäuscht. Und dann, ja dann geht es los. Aber so richtig. Das ist mein ganz persönlicher Advent. Wenn ich endlich angekommen bin. Dann kann mich nichts und niemand mehr. Dann fange ich an zu leben.
Bethlehem ist anders. Zwei enttäuschte Menschen: frustriert von der Macht, die sie hin und her schubst, in die Fremde jagt.
Sie sind auch einander gar nicht so sicher:

„Von wem ist das Kind, Maria?“
„Warum reicht es nicht mal für eine vernünftige Unterkunft, warum sind wir hier gestrandet, in diesem elenden Stall, Josef? Was soll aus unserem Sohn bloß werden?“
Und doch: am Heiligen Abend stelle ich mir diese beiden als die glücklichsten Menschen der Welt vor. Sie sind angekommen; im Glück, im Leben, bei Gott.
Advent. Ankunft. Es mag dunkel sein in deinem Leben, mühsam und schwer. Doch wenn es einen einzigen Menschen gibt, für den du da sein kannst – wenn es einen einzigen gibt, der sich um dich sorgt, dann ist Advent. Dann bist du angekommen. Dann musst du nicht länger warten.

Dann leg los.