Magdeburg

Ein Jahr und einen Tag. 

So lange ist es her: das Attentat auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg.
Damals wurden Berge von Blumen niedergelegt, Gips-Engel, Fußballschals und Plüschtiere. 
Die Magdeburger Fotografin Elisabeth Heinemann hat die Orte der Trauer auf ihren Fotos festgehalten.
Sie war damals selbst auf dem Weihnachtsmarkt, wollte das Riesenrad von unten fotografieren; doch das dauerte ewig, das Rad wollte und wollte nicht anhalten. Als das Auto  über den Markt raste, stand sie abseits des grausigen Geschehens. Erst zu Hause wurde ihr klar, dass sie bewahrt worden war. 
„Das Leben ist so zerbrechlich“ sagt die Fotografin.
Vergangenes Jahr Magdeburg im Advent. 
Dieses Jahr Sidney an Chanukka, dem jüdischen Lichterfest. 
Kann man da noch Weihnachten feiern? 
Heile Welt spielen?
Sicher nicht. Aber Weihnachten war nie „heile Welt.“
Es erzählt von brutalen Typen wie Herodes und von einem Paar, das im Stich gelassen wird – erst dann kommen die Hirten und Weisen, die den Opfern zur Seite stehen, still und unerkannt. 
Elisabeth Heinemann hat das Riesenrad an jenem Abend fotografiert: Winzige Lichter vor tiefschwarzer Nacht – in rot und grün, den Farben Magdeburgs; für sie ein Zeichen der Hoffnung – so wie die vier Kerzen auf dem Adventskranz, die acht Lichter auf dem Chanukka Leuchter.

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