In unserem Garten steht ein alter Apfelbaum.
Er hat viele Stürme hinter sich, ist schon arg zerrupft.
Letzten Herbst hat der Wind einen großen Ast abgebrochen.
Auch die Menschen sind nicht zimperlich mit ihm umgegangen. Er wurde oft beschnitten. Lange Jahre hieß es ja: „Du musst einen Hut durch seine Äste werfen können, dann trägt der Apfelbaum gut.“
Im Grunde ging es immer nur um den Ertrag.
Aber jetzt kann unser alter Apfelbaum aussehen, wie er will – und wieviel er trägt ist uns auch egal.
Jetzt ist er nur noch ein alter Baum; seine knorrigen Äste wachsen in alle Richtungen.
Auf mich wirkt er irgendwie frei; manchmal finde ich es sieht so aus, als ob er tanzt, bereit für alles, was das Leben ihm noch bescheren mag an Regen und Sonne, Stürmen und Frost.
„Siehe, ich will euch tragen bis ins Alter“ lese ich in der Bibel.