Schlagwort: Der schmale Weg

Bequemlichkeit schlägt Schönheit

Mein Freund Bukki sagt: „Früher habe ich mir morgens immer als erstes einen Kaffee aufgebrüht. In aller Ruhe, mit Wasserkocher und Porzellanfilter. Die ganze Küche hat nach Kaffee geduftet. Herrlich!
Jetzt haben wir einen Vollautomaten. Das ist viel bequemer und es geht schneller.“
Ja, so ist das. 
Bequemlichkeit schlägt Schönheit.
Ich gehe so gern in meine Buchhandlung. Ich stöbere in den Neuerscheinungen – nehme die Bücher in die Hand, blättere drin – freue mich an ihrem Geruch. Ich plaudere mit der Buchhändlerin. Manchmal treffe ich einen Freund und wir gehen noch einen Kaffee trinken. 
Aber dann wieder, wenn es schnell gehen muss – oder wenn ich keine Lust habe, loszugehen, dann bestelle ich im Netz.
Das ist ja so schön schnell und bequem:
Ein paar Klicks und das Buch liegt morgen im Briefkasten.
„Wie schmal ist der Weg, der zum Leben führt.“ (Mt 7,14) hat Jesus mal gesagt. Vielleicht ist damit ja auch gemeint:
Sicher, die breiten Wege sind schnell und bequem – aber oft auch langweilig und grau.
Die schmalen, verschlungenen Pfade sind mühsamer, aber auch schöner: 
Jeder Schritt lohnt; hinter jeder Kehre wartet eine neue Welt. 
Die schmalen Wege führen mitten ins Leben.