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Holocaust Gedenktag

Vor mir stand ein einziger, winziger Kinderschuh in einer großen Glasvitrine. 
Das war vor über 30 Jahren in Yad Vashem, der jüdischen Gedenkstätte an den Holocaust. 
Dieser Anblick verfolgt mich bis heute.
Heute ist der Holocaust-Gedenktag. Vor genau achtzig Jahren, am 27. Januar 1945, hat die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau befreit. Über eine Million Menschen wurden dort ermordet. Den Befreiern bot sich ein Bild des Grauens. Sie fanden 7.000 Überlebende vor; krank, fast verhungert, am Ende ihrer Kräfte.
In meiner Schulzeit hatten wir [noch] einen Lehrer, der den Holocaust konsequent geleugnet hat. Wir haben ihm nicht geglaubt, aber wir haben ihm auch nicht energisch widersprochen. Dafür schäme ich mich bis heute. 
Wer mich beeindruckt sind Menschen wie Oskar Schindler und seine Frau. Das Unternehmerehepaar hat mit Hilfe einer Liste 1.000 Juden vor dem Tod gerettet. Die beiden haben viel riskiert: Ihr Vermögen, ihr Leben.
In Yad Vashem hat man für Oskar Schindler im „Wald der Gerechten unter den Völkern“ für ihn einen Baum gepflanzt. „Wer auch nur ein Leben rettet, rettet die ganze Welt“ (Mischna, Sanhedrin 4:5). Heißt es in der jüdischen Weisheitsliteratur.
Nein, wir dürfen nicht vergessen! Um der Opfer willen, um der Gerechten unter den Völkern willen und um unserer selbst willen.