Im Internet kann ich mir meine eigene Musik zusammenstellen, meine Playlist. Ich kann den ganzen Tag die Musik hören, die mir gefällt: morgens Hardrock zum Wachwerden und abends was Kuscheliges.
Das ist praktisch, aber ich stehe auf das gute alte Radio. Sicher, der Sender muss passen. Da finde ich das Vertraute, meine Lieblingslieder; aber ich werde auch immer wieder überrascht. Neulich lief Joyride von Roxette. Mein Freund Christian hat es geliebt.
Mit dem Glauben ist es bei mir wie mit der Musik: Ich brauche das Vertraute, habe meine Lieblingstexte. Gut, Weihnachten ist noch ein bisserl hin, aber die Weihnachtsgeschichte gehört für mich absolut dazu: „Es begab sich aber zu der Zeit …“
Aber dann brauche ich auch das Neue, den anderen Blickwinkel.
Der Theologe Klaas Huizing schreibt:
„Das Christentum startet mit der Krippe, nicht mit dem Kreuz.“
So hatte ich das noch nie gehört. Auf meiner Playlist stand: „Das Christentum beginnt mit Karfreitag und Ostern, mit Kreuz und Auferstehung.“ Aber es stimmt: Das Christentum startet mit der Krippe, mit dem Wunder der Geburt. Jeder Mensch ist ein Kind Gottes, einfach so.
Übrigens: Neulich lief hier auf NDR1 Niedersachsen „Drei Männer her“ von Ina Müller. Ein wunderbares Lied über die Freundschaft. Hatte ich noch nie gehört, stand auch nicht auf meiner Playlist…
Klaas Huizing, Lebenslehre, S. 335