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Wofür stehst du?

Wofür stehst du?
Im Jahr 2010 tummelten sich 800 Lutherfiguren auf dem Marktplatz in Wittenberg. Sie waren aus Plastik und nur einen Meter groß. Eine tolle Installation. Das große Luther Denkmal wurde vom Sockel geholt und auf ein Metermaß reduziert. Die Figuren waren bunt: es gab rote, blaue schwarze und grüne Plastik-Reformatoren.
Martin Luther hätte das gefallen. Er war ja kein Heiliger und wollte das auch nie sein. Heilige machen keine Fehler. Mit Heiligen kann man nicht reden, denen kann man nur zuhören, die wissen alles.
Nach der Aktion konnte man die Figuren kaufen, leider war ich zu spät dran. Ich hätte gern so einen kleinen roten Plastik Luther gehabt, einen der mich immer wieder an die entscheidenden Fragen erinnert:
Wofür stehst du?
Was treibt dich an, was ist dein Credo?
Schwierige Fragen. Die Antwort kann dir keiner abnehmen, die musst du dir selber geben, mit Herz und Verstand. Jeder Mensch ist für sich selbst verantwortlich. Das hat Martin Luther immer wieder betont.
Also, was ist mein Credo?
Ich glaube, dass ich mich um meine Mitmenschen kümmern muss, um meine Mitwelt und um Gott. Humanität, Ökologie und Spiritualität sind drei in eins wie Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Ich glaube, als Kind Gottes bin ich frei, ich kann mein Leben genießen. Aber ich bin auch gefesselt. Ich darf die nicht verletzen, die ich liebe – und die anderen auch nicht. Ich glaube, dass ich aus der Liebe komme und in sie zurückkehre, wie immer das sein mag.
Gut, mein „Credo“ ist eher klein und ein bisschen schräg, wie der Reformator aus Plastik. Aber es ist ein Versuch – und ich werde es weiter versuchen.
Wofür stehst du?
Eine spannende Frage, nicht nur für das Reformationsjahr 2017

 

 

Glaubensbekenntnis Martin Luthers

Ich glaube an Gott,
dass er mein Schöpfer sei,
und an Jesus Christus,
dass er mein Herr sei,
und an den Heiligen Geist,
dass er mein Heiligmacher sei.

Gott hat mich geschaffen und mir Leben,
Seele, Leib und Güter gegeben,
Christus hat mich gebracht in seine
Herrschaft durch seinen Leib,
und der Heilige Geist heiligt mich
durch sein Wort und die Sakramente,
die in der Kirche sind,
und wird uns völlig am jüngsten Tag heiligen.

Das aber ist der christliche Glaube:
Wissen, was du tun sollst
und was dir geschenkt ist.

Glaubensbekenntnis Martin Luthers, gefunden bei Susanne Niemeyer und Matthias Lemme „Brot und Liebe Wie man Gott nach Hause holt“

Tag der Freiheit

Martin Luder
entdeckt das
„th“
im griechischen „eleutheria – Freiheit“
für sich.
Und nennt sich am 31. Oktober 1517
das erste Mal
mit seinem neuen Namen:
Martin Luther.

(nach Heinz Schilling, Martin Luther Rebell in einer Zeit des Umbruchs)