Eine gute Andacht


„Was erwartest du, wenn du „Moment mal“ auf NDR 2 hörst?“ frage ich ihn.
Er überlegt kurz, lächelt und sagt: 
„Rette mir den Tag. Mach mir Mut. Zaubere mir ein Lächeln ins Gesicht.“
Ich habe verstanden: Er will nichts Erbauliches, nichts für die Ewigkeit.
Er will nur, dass ich ihm den Tag rette.
Aber was heißt hier „nur?“ 
Wie rettet man einem Menschen den Tag? 
Wie kann man mir den Tag retten?
Für Ada, meine Enkeltochter ist das ganz leicht: Sie ist jetzt zweieinhalb. Ada muss mich nur mit großen Augen anstrahlen! Und wenn sie dann noch ruft: „Opa! Ada holen!“ dann will sie mit mir fangen spielen. Dann ist mein Tag gerettet. 
Oder der letzte Konfirmandenunterricht vor den Ferien. Ich lade meine Konfis zum Eis essen ein. „Jeder zwei Kugeln!“ sage ich vor dem Eistresen. „Ich auch?“ fragt die kleine Punkerin mit den bunten Haaren. Sie ist vor uns dran. 
„Klar!“ 
„Wirklich?“
„Logo!“
Sie nimmt eine Kugel Vanille und eine Pistazie und freut sich wie eine Schneekönigin. In diesem Moment bin ich ihr Held –  und sie hat mir den Tag gerettet.
Wenn ein Mensch für einen Moment mein Herz berührt, dann rettet er mir den Tag. Aber das kannst du nicht planen. Das geschieht einfach so. Das ist ein Geschenk Gottes.

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