Vor einem Stehcafe stehen zwei Männer an einem Tisch. Der eine sieht sehr traurig aus.
„Ich bin dir doch nur noch eine Last…“ seufzt er.
„Ja,“ sagt der andere. „aber du bist mein Freund.“
Ganz ehrlich?
Ich könnte für viel mehr Menschen ein Freund sein – wenn sie nicht diese verrückte Angst hätten, dass sie mir zur Last fallen.
Aber wer bittet schon gern um Hilfe! Ich wurschtele mich auch lieber alleine durch und tue so, als ob es mir gut geht. Ich will auch keine Schwäche zeigen – hat doch jeder genug mit sich selbst zu tun.
Ja, umgekehrt stimmt es auch: Ich könnte viel mehr gute Freundinnen und Freunde haben, wenn ich nicht diese verrückte Angst hätte, ihnen zur Last zu fallen.
Dabei gibt es so viele, die gerne für mich da sind; Menschen, die sich freuen, wenn auf die Frage „Wie geht es dir?“ mehr kommt als „Danke, gut.“
Freundschaft zeigt sich nicht nur im Sonnenschein… Ab und zu brauche ich jemanden, der auch in meinen Stürmen gut schläft. Der die Übersicht behält. Der mich trägt, auch wenn ich ihm eine Last bin. Einen Freund eben.
Aber stimmt schon: Freundschaft musst du auch zulassen.