Die Bibel als Bastelbuch für eine Glücksmaschine

Der Schweizer Schriftsteller Gerhard Meier schreibt: „Für mich ist die Bibel ein Bastelbuch, um daraus eine Glücksmaschine zu bauen.“ 
Zuerst habe ich gedacht: „Was soll das denn? Die Bibel ein Bastelbuch? Und dann auch noch für eine „Glücksmaschine?“ Was soll das sein? Aber inzwischen gefällt mir diese Vorstellung ganz gut. Ich finde auch: Die Bibel ist keine Gebrauchsanweisung und auch keine Landkarte für ein gutes Leben. Vielleicht doch eher ein Bastelbuch …. 
Beim Basteln musst du improvisieren, du nimmst alles, was du hast – und du wirst nie fertig. Es muss nicht perfekt werden, nur gerade so gut, wie es in diesem Moment geht. Basteln hat immer auch etwas Spielerisches: Probieren wir es mal aus…
In der Bibel finde ich vieles, was ich brauche, um an meinem Glück zu basteln: Sie spricht von der Liebe, die alles zusammenhält. Die Bibel handelt von der Ehrfurcht vor dem Leben, macht mich bescheiden in dem, was ich schaffe: Es hält nicht ewig, muss es auch nicht sein. Die Bibel erinnert mich daran: Gemeinsam macht das Basteln, das Leben viel mehr Spaß und es ist gut, wenn ich noch staunen kann wie ein Kind. Ich darf auch ruhig mal scheitern, fange wieder von vorne an. Ja, ich glaube, ich verstehe jetzt ein wenig, was Gerhard Meier meint mit seiner Bibel und seiner Glücksmaschine: 
Sie ist nicht perfekt, läuft nicht immer rund – aber sie schenkt viel Glück. 

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