Eine nette Geschichte zum Thema.
Einen schönen Himmelfahrtstag wünscht Euch
Euer Friedhelm
Der Rabbi oder: Die Reise in den Himmel
In einem kleinen Dorf lebte einmal ein Rabbi. Er lebte so, wie es sich für einen Rabbi gehört:
Er las jeden Tag in der Thora, ging jeden Sabbat in die Synagoge und hielt hier und da ein Schwätzchen mit den Dorfbewohnern.
So weit so gut. Alles war in bester Ordnung. Wenn da nicht… Ja, wenn der Rabbi nicht von Zeit zu Zeit verschwunden wäre. Er war dann einfach weg! Für einen ganzen Tag! Er war nicht in seiner Wohnung, auch in der Synagoge war er nicht zu finden. Wie vom Erdboden verschluckt! Für einen ganzen Tag!
Und am nächsten Morgen tauchte er wieder auf – gut erholt und bester Dinge – so, als ob nichts geschehen wäre.
So ging das eine ganze Zeit: Monate, Jahre…
Und je länger das so ging, desto neugieriger wurden die Dorfbewohner. Was machte ihr Rabbi bloß an diesem Tag?
Wo ging er hin?
Aber sie trauten sich auch nicht, ihn zu fragen.
„Nu,“ sagte Menasse eines Tages und lächelte verschmitzt, „wo soll er hingehen? Ins Städtchen wird er gehen, ein bisschen Zerstreuung suchen.“
Da wurden die anderen böse.
„Unser Rabbi? Ins Städtchen?“ rief Sarah, „Das glaubst du doch wohl selber nicht! Wirst am Ende noch behaupten, er trinkt Alkohol und vergnügt sich mit leichten Mädchen!“
„Nu, warum nicht,“ sagte Menasse, „ein Rabbi ist auch nur ein Mensch…“
„Nein! Niemals“ sagte Sarah und die anderen stimmten ihr zu, „unser Rabbi würde das nie tun!“
„Ja wo ist er denn dann?“ fragte Menasse. „Im Wald? Beeren suchen? Im Winter?“
„Das wissen wir auch nicht,“ meinte Jakob, „aber wenn unser Rabbi überhaupt irgendwo hingeht dann… dann in den Himmel! Jawohl!“
„Ja, unser Rabbi geht in den Himmel!“ stimmten die anderen zu und sie waren sehr froh.
„So, so… In den Himmel wird er gehen“ grinste Menasse „und was wird er dort machen, im Himmel?“
„Na, er wird Gott um Rat fragen, wie er den Menschen besser helfen kann. Und wie er die Thora noch besser auslegen kann für uns“ meinte Jakob.
„Ach nein“ sagte Sarah, „ich glaube, unser Rabbi wird im Himmel ein bisschen die Füße hochlegen und sich erholen. Hat ja schließlich genug mit uns zu tun, oder? Wird den himmlischen Chören zuhören und die Zeit genießen.“
„Ja, so wird es sein. Unser Rabbi ist ab und zu im Himmel.“ Stimmen die anderen noch ein mal zu.
Da waren alle Dorfbewohner so froh. Endlich hatten sie eine Erklärung für das Verschwinden ihres Rabbis.
Nur Menasse schüttelte den Kopf, brummte „in den Himmel – was für Kindsköpfe!“ und ging seiner Wege.
Doch die ganze Sache ließ ihm keine Ruhe. Als es mal wieder an der Zeit war, dass der Rabbi verschwinden würde, da hielt er ganz früh am Morgen vor seinem Haus Wache.
Tage lang. Er wollte schon fast aufgeben, denn es war Winter und draußen bitterkalt.
Da, endlich, eines Morgens kommt der Rabbi noch vor Sonnenaufgang aus dem Haus. Und merkwürdig: Er trägt Arbeitskleidung und hat eine Axt in der Hand.
„Was hat der denn vor?“ fragt sich Menasse „na, für den Himmel ist der aber nicht gekleidet. Und heimlich folgt er dem Rabbi.
Nach einer guten Stunde Fußmarsch kommen sie in ein kleines Wäldchen.
Der Rabbi nimmt seine Axt, schlägt einen Baum, macht ihn zu Brennholz Inzwischen ist es schon fast Mittag. Und Menasse versteht gar nichts mehr.
Der Rabbi verschnürt das Holz zu einem großen Bündel, legt es sich auf die Schultern und zieht los – in Richtung Städtchen.
„Also doch“ denkt Menasse und grinst. Vorsichtig folgt er dem Rabbi.
Nach einem langen, mühsamen Marsch kommen sie im Städtchen an.
„Bestimmt geht er ins Wirtshaus. Und bezahlt mit dem Holz“ denkt Menasse.
Doch der Rabbi geht am Wirtshaus vorbei, bis zum Rand des Städtchens zu einem alten, ärmlichen Haus.
Er klopft an.
Menasse hört eine alte, kränkliche Frauenstimme rufen
„Moment! Ich mach gleich auf!“
Nach einer ganzen Weile wird die Tür geöffnet und der Rabbi verschwindet im Haus.
„Das wird ja immer merkwürdiger“ denkt Menasse und er schleicht zum Fenster.
Und er sieht, wie der Rabbi das Bündel Holz ablegt, ein Feuer im Ofen macht, ein paar Worte mit der alten Frau wechselt und dann wieder geht – ohne dass er auch nur einen Pfennig für das Holz bekommen hätte.
Am nächsten Tag fragen ihn die anderen Dorfbewohner: „Nu sag schon! War der Rabbi im Himmel? Und wie ist es da? Was hat er da gemacht?“
„Nein,“ sagt Menasse da und schüttelt beschämt den Kopf.
„Unser Rabbi war nicht im Himmel – er war der Himmel.“
Danke lieber Friedhelm für die sehr schöne Geschichte:-)
Sie hat zu einem guten Beginn des Tages beigetragen.
Unser Tag beginnt 09:30 vor der Kirche mit einer Andacht und dann wandern wir mit der Kirchgemeinde. Am Nachmittag
essen wir gemeinsam im Pfarrgarten und lassen dabei den Tag ausklingen.
Ich wünsche dir und deinen Lieben auch einen schönen Himmelfahrtstag, herzliche Grüße dein Antonio
LikeLike
Danke lieber Antonio!
Dir auch einen wunderbaren Tag!
Dein
Friedhelm
LikeLike
…eine schöne Geschichte, lieber Friedhelm!
Danke dafür!
Einen schönen Himmelfahrtstag wünsche ich Dir.
Alles Liebe
Elke
LikeLike
Unterlassene Hilfeleistung kann Straftat.
sein.
2012 ist prüfbare Qualität in Umwelt, Medizin, Sozialwesen, Daten, Bildung, Fahrzeuge, Arbeitsschutz, Luft-Raumfahrt,… gefragt. Ohne Vorsorge, Risiko Begutachtung, auch Feiertage, nach gültigen Richtlinien, läuft nichts. Verbraucher-, Versicherungs-, Rechtsschutz gehört dazu.
Himmel ist um jeden Himmelskörper die Atmosphäre, im Kosmos.
LikeLike
Danke, liebe Elke!
Und Dir ein schönes Wochenende!
Dein
Friedhelm
LikeLike