Freies Wochenende! Wir sind Hamburg. Wir haben Glück! Das erste richtig schöne Wochenende im Jahr! Die Sonne strahlt, es ist schon richtig warm. Wir machen uns auf den Weg an den Elbstrand. Eine tolle Idee – nur leider sind wir nicht die einzigen, die sie hatten. Es ist rappelvoll. Egal.
Schiffe kucken, Menschen kucken, die Sonne genießen. Alles ist gut. Die Schlange am Getränkestand ist zwar irre lang, aber es dauert dann doch nicht so lange.
Doch dann bekomme ich Hunger. Der Duft vom Pizzabäcker ist aber auch zu verführerisch.
Vergiss es. In der irre langen Schlange geht es mal gar nicht voran. Da läuft ein Verkäufer mit einer Pizzaschachtel über den Strand: „Pizza Salami mit extra Champignons! Pizza Salami mit Champignons!“ Es dauert eine ganze Weile, bis jemand die Hand hebt und „Hier!“ ruft.
Ich verstehe: Die haben hier ein spezielles System: Du bestellst und bezahlst – und wenn deine Pizza fertig ist, wird sie ausgerufen.
„Pizza Hawaii!“ schon ist der Ausrufer wieder unterwegs. „Hallo! Pizza Hawai!“
Keiner meldet sich. Mein Magen knurrt. Meine Nachbarin grinst mich an. Wir haben den selben Gedanken: „Wenn ich jetzt einfach mal die Hand hebe…“ sage ich.
„Ananas auf der Pizza ist nicht so meins“ sagt sie lachend. Stimmt. Brauche ich auch nicht.
„Pizza Vier Jahreszeiten!“ Das wäre schon eher was. Dann kommt Frutti die Mare, – sehr, sehr lecker. Uns läuft das Wasser im Munde zusammen. Es wäre so einfach an eine Pizza zu kommen – und dann noch ganz umsonst: einfach die Hand heben. Aber wir tun es nicht. Und wir sind sicher nicht die einzigen mit dieser Idee. Klar, es geschieht viel Böses auf der Welt. Doch wenn ich mir klarmache, ich bin einer von 80 Millionen – dann läuft es doch sehr gut in unserem Land.
Paulus schreibt, das liegt daran, dass jeder Mensch tief im Innern weiß, was gut und was böse ist. Es ist uns ins Herz geschrieben.
Wir sind dann in die Stadt gefahren und hatten eine sehr leckere Pizza in der besten Pizzeria der Welt.