Der Schriftsteller Hanns-Josef Ortheil ist erst neun Jahre alt, als er sich Gedanken über das Kirchenjahr macht. Er schreibt: „Das Kirchenjahr fängt ja nicht am 1. Januar an, sondern am 1. Advent. Das ist, damit die Christen sich auf Weihnachten freuen können. Dann geht es auf Ostern zu. So haben die Christen immer ein Fest, auf das sie sich freuen können.
Man sagt dann: „Nur noch zwei Wochen bis Himmelfahrt oder nur noch gut drei Wochen bis Pfingsten.“ Man kann sich freuen, bis das Fest dann endlich da ist.
„Das Kirchenjahr“ schreibt der Junge, „ist eine Einteilung der Zeit zur allmählichen Freudensteigerung. Die Christen haben auf diese Weise immer etwas vor Augen, auf das sie sich freuen können.“
Was für ein schöner Gedanke!
Darauf können nur Kinder kommen. Sie freuen sich einfach. Kinder denken nicht: „O Gott! Schon bald wieder Pfingsten! Wir wollen doch wegfahren und ich muss noch so viel machen! Wie soll ich das bloß schaffen?“ Klar, Kinder haben es gut. Wir machen uns für sie den Kopf. Aber trotzdem.
Jesus sagt: „Werdet wie die Kinder. Freut euch einfach!“
Übrigens: die Kinder in Niedersachsen freuen sich jetzt schon auf den 5. Sonntag nach Trinitatis. Das ist nämlich der erste Sonntag in den Sommerferien.
für NDR 2, „Moment mal“ am 16.4. 2016