Am Bett der alten Dame

Am Bett der alten Dame.
Sehe nur graue Haare, ein kleines Gesicht. Leuchtende Augen. Eine leise, atemlose Stimme mit leichtem Akzent.
Rumänien!
Die Heimat klingt mit, in jedem Wort.
Wie schön es da war! Doch dort gibt es schon lange keine Deutschen mehr.
Sie ist ganz allein; ihr Sohn mit knapp fünfzig gegangen. Sie hat ihn die letzten Jahre gepflegt.
Doch keine Bitterkeit in ihrer Stimme. Keine Trauer. Es ist wie es ist. Und es war gut.
Sie hat noch zwei Wünsche: die letzte Ölung. Und dass die Friseurin noch mal kommt.
Sie will ja schließlich gut aussehen, wenn sie da oben ankommt…

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