Einmal „Nein“ braucht dreimal „Ja“

 

 

Es klingelt an der Haustür. Vor mir steht eine junge Frau in Feuerwehruniform, eine ehemalige Konfirmandin. Sie ist schon seit Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr in Rüningen. „Hallo!“ sagt sie und lächelt mich an, „Ich wollte dir nur schnell Bescheid sagen: Wir räumen gerade den Baum weg, den der Sturm hinter der Kirche zerlegt hat.“ Und schon höre ich die Kettensäge aufheulen. Keine Stunde später ist der Weg wieder frei.
Vor gut einer Woche ist „Xavier“ über uns weggefegt ist. Was für ein Chaos! Der Hagenmarkt ein Ort der Verwüstung, überall in der Stadt Bäume auf den Straßen. Auch die wunderschöne Trauerweide an der Martinikirche hat der Sturm entwurzelt. Das ist erst zehn Tage her, doch heute sieht man schon so gut wie nichts mehr davon.
Die Feuerwehr, Alba und viele Gartenbaubetriebe haben ganze Arbeit geleistet.
Eigentlich ein Grund zur Dankbarkeit. Doch so sind wir nicht. Wir werden höchstens ärgerlich, wenn es nicht schnell genug geht: „Was denn, die Züge fahren immer noch nicht wieder planmäßig? Typisch!“ Was nicht klappt, sticht sofort ins Auge. Das Schöne halten wir für normal.
Ein guter Freund hat einmal gesagt: Wenn Du einmal „Nein“ sagst, musst du dreimal „Ja“ sagen, um das „Nein“ auszugleichen.
Wie viele Menschen demotivieren wir durch unser ständiges „Nein!“
Sie geben alles. Doch es reicht nicht. Es könnte höher, schneller besser sein. Es ist nie gut genug.
Dabei beginnt jeder Tag mit dem Ja zu mir.
Ja, die Welt ist immer noch ein schöner, ein hilfreicher Ort. Es gibt so viele Menschen, die einfach für mich da sind.
Dafür bin ich dankbar.

 

2 Gedanken zu “Einmal „Nein“ braucht dreimal „Ja“

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