… ein Gedicht von Uwe Dick, es lässt mich nicht mehr los.
Laut gelesen entwickelt es seine ganze Kraft – und sein Lächeln…
wer weiß denn…
wer weiß denn ihr gräserzungen
fabelschatten ob im innern
des denkens – unergründlich
wie das nachtaug der kröte
oder die wege des quarzes
durch den granit – statt eines
letzten wortes nicht doch
ein lächeln beschlossen ist…
jenes o kerkerherz, das du
deiner liebe – wie oft? – versagtest
(geröllnächte lawinentage und
dergleichen ausreden) obwohl
es einzig ihr bestimmt ist
echo: „dir fliegt mein herz
wie ein törichter vogel zu“ und:
„in die sterne baun wir unser nest.“
mehr glück als verstand
im reißenden flug der jahre
ein wenig halt zu finden
„und jemands stunde ist schon nah“
bitt ich nun – dem fliehen
des tages ausgesetzt wie du
meine schwarze zikade –
um die gunst des augenblicks…
daß ich es nicht schuldig bleib´
jenes lächeln – nachts beschworen
tags verraten? – ohne das mein wort
nur ein mundvoll leere ist
ölig wie ein tischgebet
bis ins requiem der mörder
die nicht leben und
nicht sterben können…
ein tag ohne lächeln – schwärzer
als eine nacht ohne stern
Uwe Dick